Der Evangelische Arbeitskreis

Zur Rolle des EAK in der CDU Hamburg

Gesellschaft und Politik werden heute mit einer Vielzahl von Herausforderungen konfrontiert. So wird unsere Bevölkerung vielfältiger und älter, die Zahl der Menschen mit Zuwanderungshintergrund steigt und mit ihr ebenfalls die Vielfalt von Kulturen und Religionen.

Gleichzeitig öffnet sich aufgrund der Globalisierung und der damit verbundenen Anforderungen an die Arbeitskräfte die soziale Schere zunehmend. Bei der Entwicklung politischer Konzepte zur Gestaltung dieser Veränderungen kommt es darauf an, sich immer wieder der eigenen moralischen Werte als Handlungsgrundlage zu versichern und diese Rückkopplung nicht zu unterschätzen; sie ist im Zuge von gesellschaftlichen Veränderungen notwendiger denn je.

 

Der Mensch im Mittelpunkt

 

Aus unserer christlicher Lehre heraus erwächst für uns und unsere Politik eine selbstverständliche Verantwortung, die sich in der im christlichen Glauben festgelegten Solidarität und Barmherzigkeit gegenüber allen Mitmenschen zeigt.

 

Es ist Ziel des EAK, dass in der Ausübung von Solidarität neben der Leistung der Gemeinschaft auch die des Einzelnen gefordert werden muß und die christliche Perspektive dabei weiterhin eine Rolle spielt. Wir möchten, dass die gesellschaftliche Entwicklung und die Formulierung entsprechender politischer Vorhaben von ethischen Grundsätzen und guten und richtigen Werten geleitet werden.

Die Förderung von Gegenseitigkeit bedarf einer Sozialpolitik, die ganz sicher nicht weniger fördert, aber mehr fordert. Es reicht nicht, ganze Bevölkerungsschichten zu alimentieren, diesen Menschen muss im Zuge einer gegenseitigen Wertschätzung die Möglichkeit gegeben werden, sich durch eigene Beteiligung als für die Gemeinschaft wertvoll zu empfinden. Eine Unterscheidung zwischen sozialer und monetärer Arbeit wird so wichtig. Leistung für die Allgemeinheit in ihrer Vielfalt als Arbeit zu verstehen, hilft den Arbeitsbegriff flexibler zu gestalten und zeigt, dass der Lohn nicht allein im Geldwert liegen muss.

 

Der EAK kann bei diesen Umdenkprozess mithelfen. Das Fördern und Fordern ist der christlichen Lehre ureigen und sollte sich besonders in der Politik für Familien und familienähnliche Institutionen widerspiegeln. In der Familie werden die Grundlagen für eine aus sich heraus solidarischen Gesellschaft gelegt. Der EAK steht dafür ein, Menschen Raum zu geben und sie zu befähigen, ihre Wünsche und Träume innerhalb und mit der Gesellschaft zu leben. Stabile soziale Strukturen sind für den gesellschaftlichen Überbau entscheidend und müssen ermöglicht werden.

Dabei ist es wichtig, die gesellschaftlichen Entwicklungen zu erkennen und ohne Abrücken von dem Ideal der „klassischen“ Familie auch andere Formen des Zusammenlebens zu fördern. So kann deutlicher auf den Trend zu Singlehaushalten und andere Partnerschaftsformen aktiv auf christlichen Werten fest stehend, eingegangen und Fehlentwicklungen vorgebeugt werden.

Dafür kann der EAK Perspektiven bieten, indem er immer wieder auf die Grundlagen unserer christlichen Menschensicht hinweist und im Politikalltag deren Überprüfung einbringt und so dem C in unserer Volkspartei verpflichtet bleibt.

 

Doch auch in Bereichen der Klima- und Umweltpolitik kann der Beitrag des EAK zur politischen Willensbildung andere, der Verantwortung des Menschen gegenüber der Schöpfung entsprechende Ansichten bieten.

 

Der EAK dient nicht der ethischen Rechtfertigung der Politik der CDU, sondern fördert die Lebendigkeit der christdemokratischen Politik im Hinblick auf den entscheidenden Nukleus als Volkspartei: Wir sehen den Einzelnen in der Wechselwirkung mit der Gemeinschaft und den anderen Menschen.